Das Wort „Talkmaster“ besteht zwar aus englischen Einzelteilen, ist aber in seiner Zusammensetzung „made in Germany“. Englischsprecher verwenden hier „host“ oder, spezifischer, „talk show host“.
Das Wort „Talkmaster“ besteht zwar aus englischen Einzelteilen, ist aber in seiner Zusammensetzung „made in Germany“. Englischsprecher verwenden hier „host“ oder, spezifischer, „talk show host“.
Absurde Modekombinationen, schräge Verhaltensweisen und weitere gesellschaftliche Tabubrüche werden auf Denglisch gerne als „absolutes No-Go“ bezeichnet. Das Äquivalent im Englischen wäre hier allerdings „no-no“. „No-go“ sagt man, wenn etwas verboten ist, nicht funktioniert oder nicht betreten werden darf.
„Jemandem auf die Mailbox sprechen“ geht im Englischen nicht so gut. Es sei denn, man hat tatsächlich vor, sich mit einem Briefkasten zu unterhalten. Auf Englisch hinterlässt man einfach eine „voice mail“.
Wer sich gerade einen Oldtimer gekauft hat und jemandem auf Englisch davon erzählen möchte, sollte von „classic car“ oder „vintage car“ sprechen – denn ein „oldtimer“ ist im Englischen ein alter Mann oder ein langjähriger Mitarbeiter einer Firma.
Wenn ein Konferenzteilnehmer für seine Präsentation nach einem Beamer fragt, wird er damit beim englischsprachigen Ansprechpartner wohl Verwirrung stiften. Beamer ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen BMW; das richtige Wort wäre hier projector.
Wenn Heidi Klum sich die Bilder vom letzten „Shooting“ ansieht, funktioniert das nur im Deutschen. Englische Muttersprachler denken hier nicht an einen Fototermin, sondern an eine Schießerei. Eigentlich müsste es „photo shoot“ heißen. Immerhin verwendet ihre Show im Titel ganz korrekt den Begriff „Top Model“ anstelle des denglischen Ausdrucks „Supermodel“ …
So allgegenwärtig wie das Wort „Casting“ in der deutschen Fernsehlandschaft ist, möchte man eigentlich annehmen, dass es richtig aus dem Englischen übertragen wurde. Leider nein – Casting bezeichnet auf Englisch die Besetzung eines Films oder einer Show und nicht das Vorsprechen oder Vorsingen. Das wäre dann nämlich „audition“. Übrigens ist die Castingshow auf Englisch eine „talent show”.
Englisch und Deutsch zu mischen macht schon ziemlich viel Spaß. Wer allerdings denkt, dass „denglische“ Begriffe auch im Englischen funktionieren, ist oftmals „on the woodway“. Um zu vermeiden, dass ein Gesprächspartner oder Leser nur noch „train station“ versteht, haben wir die häufigsten Scheinanglizismen und Denglisch-Auswüchse gesammelt und stellen diese in den nächsten Wochen vor.
Zur Einstimmung aufs Thema hier ein bisschen Lektüre. Max Fellmann zur Übersetzung von Filmtiteln vom Englischen ins Englische aus dem SZ-Magazin Heft 51/2015:
WHAT SHALL THAT?
Sehr seltsam: Amerikanische Filme kommen bei uns oft nicht mit deutschem Titel ins Kino – sondern mit anderen englischen Titeln.
Dass der Kinohit Miss Undercover in der US-Fassung Miss Congeniality hieß, wissen die wenigsten. Der Superhelden-Film Thor – The Dark Kingdom heißt im Original Thor – The Dark World. Der Thriller Unknown, eigentlich schlüssig betitelt, wurde in Deutschland zu Unknown Identity. Samuel L. Jackson hatte die Hauptrolle in The Man und weiß vermutlich bis heute nicht, dass der bei uns unter dem sagenhaft doofen Namen Cool & Fool lief.