Webseiten, Social-Media-Accounts oder Blogs wirken ohne Bilder, Grafiken und Anschauungsmaterial oft blass und für den Betrachter wenig ansprechend. Im Internet gibt es eine Fülle an Bildmaterial, Texten und Grafiken, doch viele wissen nicht, dass diese urheberrechtlich geschützt sind. Da das Netz keine rechtsfreie Zone darstellt, ist bei der Nutzung von fremdem Material Vorsicht geboten.

In Internetforen wird vielfach gefährliches Halbwissen verbreitet, das im Ergebnis wenig Hilfe bietet. Wo beginnt und wo endet das Urheberrecht? Was kann urheberrechtlich geschützt werden? Und was ist bei der Verwendung von Bildern mit Lizenzen zu beachten?

Was ist urheberrechtlich geschützt?

Das Urheberrecht schützt den Schöpfer eines menschlichen Werkes. Dabei kann es sich um Programme, Texte oder auch Bilder und Videos handeln. Geschützt wird das Urheberrecht in Deutschland durch das Urheberrechtsgesetz (UrhG). Der Urheber eines Werkes erlangt dadurch gesetzlich gesicherte Rechte an seinem Werk. Da Verstöße mitunter deutlich schwieriger nachzuweisen sind als bei Gegenständen, für die das Bürgerliche Gesetzbuch eindeutige Regelungen trifft, regelt das UrhG die ideellen und wirtschaftlichen Schutzrechte. Gemäß §7 UrhG ist Urheber und damit Rechteinhaber immer der menschliche Schöpfer eines Werkes.

Die eigene Webseite rechtssicher gestalten

Die meisten Webseitenbetreiber haben bereits einmal von der Impressumspflicht und von urheberrechtlich geschützten Werken gehört. Was das im Detail bedeutet, wissen viele von Ihnen nicht. Grundsätzlich werden Urheberrechte auch im Internet geltend gemacht, das heißt, nahezu alle Bilder, Texte, Grafiken und Logos sind urheberrechtlich geschützt. Daraus folgt, dass diese Inhalte nicht ohne die Erlaubnis des Rechteinhabers dargestellt werden dürfen. Selbstgeschriebene Texte oder eigene Fotografien beziehungsweise Grafiken können dagegen frei verwendet werden. Wer fremde Inhalte wie beispielsweise ein Bild nutzt, muss zur freien Verwendung eine Lizenz erwerben. In den meisten Fällen wird dadurch eine Gebühr fällig. Ferner muss der Urheber des Werkes genannt werden, da anderenfalls die Vermutung gilt, dass derjenige, der das Werk veröffentlicht, auch der Urheber ist (vgl. §10 UrhG). Besondere Vorsicht ist bei „lizenzfreien“ Bildern geboten, die gebührenfrei auf einigen Fotoportalen im Internet zur Verfügung gestellt werden. Hier verzichtet der Urheber zwar auf eine Lizenzgebühr, bleibt jedoch Urheber und muss daher ebenfalls genannt werden. Unter besonderen Bedingungen können Grafiken, Bilder und Fotos im Internet auch gratis verwendet werden. Häufig darf das entsprechende Material jedoch nicht verändert werden. Manche Urheber stellen ihr Material außerdem nur zu nicht-kommerziellen Zwecken zur Verfügung. Um die eigene Webseite rechtssicher zu gestalten, müssen die Nutzungsbedingungen des Urhebers unbedingt eingehalten werden.

Urheberrechtsverletzungen können Suchmaschinen-Ranking beeinträchtigen

Wer die urheberrechtlich geschützten Werke eines anderen verwendet, riskiert nicht nur eine teure Abmahnung, sondern auch das eigene Google-Ranking. Sogenannter „doppelter Content“ liegt unter anderem vor, wenn Inhalte wie Bilder oder Texte auf verschiedenen Webseiten auftauchen. Findet der hierauf ausgerichtete Suchalgorithmus eine solche Doppelung, wird die vermeintlich urheberrechtsverletzende Seite auf eine der hinteren Ergebnisseiten verbannt und ist damit für seine Zielgruppe kaum auffindbar. Um dies zu vermeiden, sollten Texte auf keinen Fall ohne Überarbeitung auf mehreren Seiten erscheinen. Auch Bilder, für die eine Lizenzgebühr entrichtet wurde, können leicht verändert werden (z. B. Größe, Helligkeit und Farbsättigung), um diese einzigartig zu machen.

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