02
Feb

Gekonnt geschrieben Teil IV: „Kurz und knapp wie Miniröcke“: Der optimale Teaser-Text

Bitte nicht lesen! Macht zwar Spaß, ist aber reine Zeitverschwendung!
Sie sind trotzdem hier gelandet? Herzlichen Glückwunsch – das Leben steckt voller Überraschungen. So auch dieser Teaser-Text!

Aufmerksamkeit innerhalb eines Teasers zu erzeugen, ist gar nicht so schwer. Das Erfolgsrezept lautet, „es anders zu machen“, so Stefan Heijnk in seinem Handbuch für Online-Journalisten. Was reizt zum Klicken und was nicht?

Hier hilft ein Griff in die Trickkiste der Aufmerksamkeitsgesetze:

1. Intensitätsgesetz

Intensive, laute, kräftige und große Reize ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Je intensiver, desto interessanter. In Hinblick auf den Sprachstil macht sich dies beispielsweise in Form von Übertreibungen oder Verharmlosungen bemerkbar. Statt neutralen Formulierungen wie “neu” also ruhig mal intensivere Wörter wie “brandaktuell” innerhalb des Teaser-Textes wählen.

2. Dissonanzgesetz

Ungewöhnliche und absurde Dinge steigern die Aufmerksamkeit. Teaser sind interessant, wenn sie unserem Weltwissen widersprechen (Dissonanz) und den Leser im Denken herausfordern. Idealerweise werden Informationen im Teaser-Text so präsentiert, dass sie Erwartungen erzeugen und diese auf der anderen Seite verletzen.

3. Ausnahmegesetz

Aufmerksamkeit wird durch Unterschiede erzeugt. Wenn etwas textlich oder grafisch abweicht, wird es betont – ganz gleich, wie es ausgestaltet ist. Text-Beispiel: Als Horst Köhler in das Präsidialamt einzog, hatte er nicht einen einzigen Vertrauten an seiner Seite. Bei Christian Wulff war das anders.

4. Additivitätsgesetz

Wenn einzelne Wirkungen der Aufmerksamkeitsgesetze zusammenwirken, sich addieren oder subtrahieren, spricht man von Additivität. Text-Beispiel: Als Horst Köhler in das Präsidialamt einzog, hatte er nicht einen einzigen Vertrauten an seiner Seite. Bei Christian Wulff war das anders. Der brachte seine Patchwork-Familie mit

Von Cliffhangern, W-Fragen und klickstarken Teaser-Bildern

Der Teaser-Text bietet mit der Überschrift den ersten Leseanreiz. Inhaltlich soll der Teaser den Leser neugierig machen und zum Klicken verleiten. Im Fließtext werden dann die W-Fragen beantwortet: Wer macht was, wann und wo?

Zum Lesen verführen

Eine Möglichkeit ist es, den Teaser mit einem sogenannten Cliffhanger zu eröffnen. In diesem Fall entscheidet der Redakteur, welche W-Frage er offenlässt, um die Neugier des Lesers zu wecken. Der Cliffhanger-Teaser endet mit einer besonders spannenden Stelle – ähnlich wie bei einer Soap-Opera. Sie ist die extremste Form der Zuspitzung und reizt den Leser zum Weiterlesen bzw. Klicken.

Kurz und knapp wie Miniröcke

Grundsätzlich heißt es auch im Teaser-Text: Platz sparen! Der ideale Teaser ist nicht länger als 250 Zeichen, denn der flüchtige Leser nimmt nur rund 20 Prozent des Textes wahr. Eine prägnante Überschrift, die auch das Keyword beinhaltet, ist nicht länger als 65 Zeichen.

Welcher Stil und welches Foto eignen sich für den Teaser-Text?

Eine verständliche Sprache, kurze Hauptsätze, Aktiv- statt Passiv-Konstruktionen verwenden und auf starke Verben setzen. Das sind die Grundelemente für eine treffende Teaser-Schreibe! Nicht zuletzt ist ein aufmerksamkeitsstarker Teaser immer auch mit einem ausdrucksstarken Bild ausgestattet. Dieses sollte einen hohen emotionalen sowie informativen Wert haben.

Sie wollen mit Ihren Teasern ins Schwarze treffen und benötigen kreativen, professionellen Text-Input? Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gern!

Telefon: +49 (0)30 72 62 78 0 | E-Mail: mail[at]textinternational.com

Mit Material von: Stefan Heijnk, Texten fürs Web, Kapitel 2

Foto © dreamerve – Fotolia.com

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