05
Apr

Gekonnt geschrieben Teil V: Von Wetterfröschen und Plaudertaschen – der optimale Newsletter

Wer einen Newsletter abonniert, ist grundsätzlich kaufwillig. Die eigentliche Arbeit müssen dann Text und Gestaltung des Newsletters erledigen. Denn nur klare Inhalte und eine prägnante Formulierung überzeugen den Kunden von der Nutzung eines Angebots. Welche Aspekte wichtig sind, damit gestresste Leser bei Eintreffen der Newsletter-E-Mail nicht reflexartig die „Löschen“-Taste drücken, erfahren Sie hier.

1. Die Betreffzeile: Wer schnell auf den Punkt kommt, gewinnt Kunden

Der Adressat muss zunächst zum Lesen des Newsletters animiert und zur Webseite geleitet werden. Er soll sich in einem sogenannten „Communication Loop“ wiederfinden: Von der Webseite zum Newsletter und von da aus wieder zurück auf die Webseite. Die Tür zum Inhalt des Newsletters ist die Betreffzeile: Sie muss kurz und prägnant, zugleich aber vollständig und aussagekräftig sein. Allein die Aussage „Top-Angebot!“ reicht als Information nicht aus. Das Thema und der Nutzen des Newsletters für den Kunden müssen aus dem Betreff hervorgehen: Die Zeile „Krankenversicherung – so können Sie sparen!“ etwa weckt Neugier und verspricht dem Kunden einen Mehrwert. Um nicht von Spamprogrammen in die ewigen Jagdgründe befördert zu werden, sollte auf allzu werbliche Sensations-Zeichensetzung wie „!!!!“ oder den inflationären Missbrauch von Versalien à la „EXKLUSIV!! NUR HEUTE IM ANGEBOT!“ verzichtet werden. Ein seriöser Newsletter-Text nimmt auf den Inhalt der Betreffzeile Bezug. Betreffzeilen dürfen keine falschen Erwartungen wecken oder die Identität des Absenders verschleiern, sonst drohen rechtliche Konsequenzen.

2. Das Editorial – kurze Rede, langer Sinn

In Newsletter-Editorials wird nicht selten ziellos umhergeschwafelt, stellt Stefan Heijnk in seinem Ratgeber „Texten fürs Web“ fest. Der Sinn des Editorials liegt vielmehr darin, den Anlass und Inhalt des Newsletters zum Versandzeitpunkt herauszustellen. Obgleich sich hier die perfekte Gelegenheit für das Unternehmen bietet, einen persönlichen Bogen zum Kunden zu schlagen, verlieren sich viele Redaktionen in verkrampften Anspielungen zum Wetter oder hölzernen Analogien – etwa zur Sportwelt („Erleben Sie die neue Tour de Software“). Da kaum ein Leser gesonderten Wert auf die geistigen Ergüsse von Wetterfröschen oder Plaudertaschen legt, sollte der Text möglichst exakt auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sein. Ist der Newsletter länger, muss zudem ein Inhaltsverzeichnis her. Im Informationslabyrinth verirrte Kunden sind meist verlorene Kunden.

3. Kreislauf schließen: Die Landing Page

Um den Communication Loop zu vollenden, werden die Kunden vom Newsletter auf die sogenannte Landing Page geleitet. Hier finden sie idealerweise das Angebot, von dem im Newsletter die Rede war – und zwar genau so wie angekündigt. Geht es beispielsweise im Newsletter um ein spezielles Angebot für ein Fahrrad, muss das Fahrrad auf der Landing Page genau so zum versprochenen Preis abgebildet sein. Landet der Kunde hingegen auf einer Übersichtsseite mit vielen verschiedenen Fahrradmodellen, wird er sich selten die Mühe machen, stundenlang darin nach besagtem Spezial-Angebot zu fahnden. Redaktionen, die ihre Leser mit ihrem Newsletter zielstrebig, transparent und seriös zum Angebot leiten, haben weitaus höhere Chancen auf einen Abschluss.

Sie benötigen Unterstützung bei der Erstellung von Newslettern? Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gern!

Telefon: +49 (0)30 72 62 78 0 | E-Mail: mail[at]textinternational.com

Mit Material von Stefan Hijnk: Texten fürs Web, Kapitel 2

Foto © yvonneweis

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